Aegina

Aigina

Mitten im Saronischen Golf, 18NM vom Hafen von Piräus, im kristallklaren Wasser der Mythologie und der Geschichte, liegt Aigina. Die erste Hauptstadt des neuen griechischen Staates.

Aigina herrscht auf dem Seeweg zwischen Sterea Ellada und dem Peloponnes, dem ionischen Meer und der Ägäis. Sie hat im Kartenbild die ungefähre Form eines gleichseitigen Dreiecks und ihre Küsten sind 56,5 km lang. Im Süden und im Osten sind sie steil, vom Wind und den häftigen Wellen völlig ungeschützt. Im Norden und im Westen sind sie flach und bilden ruhige Buchten.

Ungefähr im Zentrum der Insel liegt der Berg Hellanion Oros, die höchste Stelle von Aigina, mit Höhe 532m. Der steile und unzugängliche Bergzug ist mit der Verehrung des antiken Wolkengottes Hellanios verbunden. Der König von Aigina, Aiakos, soll Hellanios gebeten haben, Griechenland von der langen Trockenheit zu retten.

Das Klima von Aigina ist typisch für eine Mittelmeerinsel. Trocken, mild, mit geringen Regenfällen. So ist die Insel nicht nur eine sehr beliebte Sommerresidenz der Athener, sondern auch ein idealer Kurort das ganze Jahr über.

Aigina, der homonyme Hauptort der Insel, liegt an ihrer westlichen Seite. In den Hafen reinfahrend, am Rand der Hafenküste, begrüßt die Besucher die kleine, weisse, malerische Kirche des Ai – Nikolas, des Beschützers der Seemänner, die mit Spenden der Seemänner von Aigina gebaut wurde. Ein häufiger Wunsch der Einwohner an die Reisenden lautet bis heute: „Es soll der Heilige an dein Steuerrad sitzen“.

Αιγίνα - Καΐκια
Αίγινα - Άγιος Νικόλαος
Αίγινα - Μυθολογία

Mythologie

Aigina war die schönste von den 20 Töchtern des Assopos Flusses. Zeus, der Vater der Götter und der Menschen, verliebte sich in sie, wandelte sich in einen Adler um, fing sie und brachte sie zur unbewohnten Insel des zentralen Saronischen Golfs, Oioni. Frucht ihrer Liebe war Aiakos, der erste und letzte König der Insel, die nach seiner Mutter Aigina genannt wurde.

Aiakos wurde zum großen Beschützer nicht nur seiner Heimat, sondern ganz Griechenlands. Er wurde zum Stammführer des Stamms der Aiakides. Nach einem Mythos, soll die Göttin Hera, Gemahlin des Gottesvaters Zeus aus Eifersucht und Hass für Aigina giftige Schlangen auf die Insel gebracht haben. Es starben alle Einwohner. Aiakos, schaffte es jedoch die Insel wieder zu gewinnen. Er bat seinen Vater, Zeus, die Ameisen eines heiligen Eichenbaums in Menschen umzuwandeln. Diese hießen seit dem Mirmidones (nach dem griechischen Wort für Ameise, „mirmigi“), zogen nach Fthia und zusammen mit Achilleus starteten sie den Feldzug gegenTroja.

Aghios Nektarios

Zum Weg auf das Inselinnere, 6km östlich vom Hauptort, Aigina, liegt der Ort Xantos. Hier stehen die neugebaute große Kuppelkirche und das berühmte alte Kloster des Heiligen Nektarios (Aghios Nektarios). Das Frauenkloster ist auf die Fundamente des byzantinischen Klosters der lebenbringenden Quelle (Zoodochos Pigi) gebaut. Hier, am mittelalterlichen Ort Palaiochora gegenüber, soll im 9. Jahrhundert die Wunderheilerin Heilige Athanassia gelebt haben.

Die Heilige Dreiheit (Aghia Triada) wurde 1904 gebaut. Ihre Fundamente setzte der Heilige Nektarios selber am 1. Januar 1906, als er noch Leiter der kirchlichen Rizarios Schule war, und zwar mit Befürwortung des damaligen Metropoliten von Athen, Theoklitos. Nach seinem Rücktritt vom Amt an der Schule, 1908, feierte er die Öffnung seines Klosters (2 Juni 1908). Er lebte dort abgeschieden von der Welt für den Rest seines Lebens konzentriert auf das Gebet, sein geistiges und geistliches Studium.

Nach seinem Tod, am 8. November 1920, wurde sein Relikt rechts vor der Kirche unter einer großen, schattigen Pinie begraben. Sein Grab und das Kloster gehören zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Insel und sind wichtige Wallfahrtstätte für die Tausenden Pilger, die hier täglich ankommen.

Αίγινα - Άγιος Νεκτάριος
Αίγινα - Ναός της Αφαίας

Der Tempel von Aphaia

Der Tempel der Hauptgöttin Aphaia liegt am nordöstlichen Teil der Insel, direkt über Aghia Marina, auf einem Pinienbepflanzten Hügel mit herrlichem Blick auf das Meer. Der Kult an der Lage des Tempels begann schon in der prähistorischen Zeit (um 1300 v.Ch.) und ist mit der Fruchtbarkeitsgöttin verbunden, wie die prähistorischen Funde (wahrscheinlich aus dem Beginn des 2. Jahrtausends v.Ch.) beweisen. Das berühmteste unter diesen Funden ist die stillende Frauengestalt.

Aphaia oder Vritomartis, Tochter von Zeus und Karmi, ist in der Mythologie mit der Göttin Diana verbunden. Um von der Liebe des kretischen Königs Minoas zu entfliehen, fiel sie ins Meer und fing sich in Fischnetzen ein. Diana rettete die junge Frau und machte sie zur Göttin. Die Kreter verehrten sie mit dem Namen Diktyanna (von griechischen „dikty“: Netz). Die Einwohner von Aigina glaubten jedoch, dass Vritomartis auf Aigina gekommen war, sich in einem Wald versteckte und unsichtig wurde (auf Griechisch: „Aphaia“). So, wurde sie auf Aigina als Aphaia verehrt.

Schließlich, eine bemerkenswerte Information: Die Akropolis von Athen, der Poseidon- Tempel in Sunion und der Tempel von Aphaia in Aigina, bilden ein gleichseitiges Dreieck mit Abstand 242 stadia (44,64km).

EKPAZ (Hellenisches Wildtierschutzzentrum)

Den Berg von der Stelle Lazarides heruntergehend, am Fuß des Bergs, liegt das hellenische Wildtierschutzzentrum (EKPAZ). Es ist das erste Zentrum Griechenlands mit Genehmigung wilde Vögel und Tiere zu transportieren, zu pflegen und medizinisch zu versorgen. Die meisten davon, werden nach kurzer Zeit wieder in ihrer natürlichen Umgebung freigelassen.

Hunderte griechische und ausländische Freiwillige haben bis heute an verschiedene Aktionen des EKPAZ teilgenommen und unvergessliche Erfahrungen gesammelt. Das Zentrum bietet sogar Unterkunft an jeden, der bei der Pflege der Tiere und der Sauberkeit der Anlagen aktiv helfen will.

Αίγινα - ΕΚΠΑΖ - Ελληνικό Κέντρο Περίθαλψης Άγριων Ζώων
Αίγινα - Αγία Μαρίνα

Aghia Marina

Drei Kilometer unter dem Tempel von Aphaia, liegen die Bucht und der Hafen der Aghia Marina, den regelmäßige Schifffahrten mit dem Piräus- Hafen verbinden.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Aghia Marina eine einsame Bucht mit Pinien und Weingärten, Fruchtbäumen, ein paar Bauerhäusern und einem alten Dock. Heute ist es ein Hafen mit großem Verkehr. Ein beliebter touristischer Ort mit Hotels, Mietzimmern, Restaurants und lebendigem Nachtleben.

Der Hafen am Süden der Bucht wurde nach der alten kleinen Kapelle der Heiligen Marina (feiert am 17 Juli) benannt. Ein langer Sandstrand „umarmt“ die flache Bucht, während links die Küste steil und steinig ist, ideal zum Schwimmen und zum Unterwasser- fischen.

Souvala

Souvala ist der zweitgrößte Hafen von Aigina. In der vorchristlichen Zeit hieß er Oia und wurde erst später von den Einwohnern von Palaiochora benutzt. Nach der byzantinischen Periode, diente der Ort als Schiffswerft. Souvala heißt eigentlich der künstliche, meistens offene Wassergraben. Wahrscheinlich stammt die Benennung aus den antiken, in denFelsen gebauten Wasserbecken, die in der Nähe der Heilquelle in Therma erhalten sind.

Der einstige Name der Heilquelle von Souvala, Therma, und die geringe Reste antiker Gebäude, beweisen dass die Quelle schon in der Antike bekannt war. Heute gehört sie zu den bekanntesten Heilquellen Europas und wird zur Heilung von Magenstörungen, Rheumatismen und gynäkologischen Erkrankungen empfohlen. Das Heilkräftige an der Quelle ist ihr warmes (25,9 Grad), salziges, halb- alkalisches Bromwasser. Jedes Liter enthält 8,5 Mikrogramm Chlormagnesium, 1,20gr. Gips und andere Salze in geringere Mengen.

Αίγινα - Σουβάλα
Αίγινα - Κολώνα

Kolona

Kolona ist die archäologische Stätte der Insel. Ihre Funde verraten vieles, über Aigina in der Antike.
Kolona liegt an der linken Seite des Hafens von Aigina und diente in der Antike als die Akropolis der Insel.

Es war das religiöse und das politische Zentrum der Stadt. Ihren Namen erthielt sie in der neueren Zeit, wegen einer einzigen Säule (auf Griechisch: „Kolona“), die bis heute an der Stelle erhalten ist.

Die erste Besiedlung des Ortes wird ungefähr im 3500v.Ch, chronologisiert.

Perdika/ Moni

Perdika ist ein malerisches Fischdorf, gebaut rund herum um den natürlichen, vom Wind geschützten, homonymen Hafen. Ihren Namen erhielt sie wegen der zahlreichen Moorhühner des Waldes, der hier vor der Bebauung des Ortes lag.

10 Minuten dauert die Fahrt mit dem kleinen Schiff von Perdika zur naheliegenden unbewohnten Insel Moni, zwischen Aigina und Agistri.

Moni heißt auf Griechisch „Kloster“. Die Insel wurde so benannt, denn hier soll einstig das Kloster der Heiligen Maria oder der Panajia Chryssoleontissa gestanden haben. Der reisende Geograph R. Chandler jedoch meinte, der Name der Insel bedeutet „einsame Steininsel“.

Moni ist ein idealer Ort für die Liebhaber der Ruhe und der Einsamkeit, der Natur und des Dufts der Thymians. Die einzigen Einwohner der Insel sind wilde Kaninchen, Kri-Kri Ziegen und Pfauen.

Αίγινα - Πέρδικα / Μονή
Αίγινα - Φυστικιές
Αίγινα - Φυστίκια

Die Pistazienbäume von Aigina

Der Pistazienbaum von Aigina (pistacia vera L.) ist eine Pflanzengattung aus den 11 Pistacia- Arten und gehört zur Kategorie Terebinthales aus der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae).

Er ist zweihäusig getrenntgeschlechtig, langlebig, mit wechselständigen Laubblättern, langsamem Wachstum und Höhe von 4 bis 9m. Die Fruchtknoten sind oberständig, einfächrig, mit einer Samenanlage. Der hölzerne innere Teil der Kerne öffnet bei der Reifung und lässt den Samen unverhüllt.

Der Pistazienbaum ist der einzige Laubbaum, der mit seiner ganzen Wurzel eingepflanzt wird und nicht viel Wasser braucht. Das beeinflußt sehr die organoleptischen Eigenschaften der Früchte. Der Baum braucht ein wenig Wasser, nur 2-3 Mal, wenn der Pistaziensamen im Zentrum der Schale zu sehen ist. (im Juli und im August). Die chemische Behandlung von Krankheiten und Parasiten umfasst nicht mehr als 2 Spritzen mit chemischen Mitteln. So bleibt das Endprodukt frei von Giftrückständen.

Die Pistazie von Aigina wurde mit dem Gesetz N.1263/96 und von der EU als Produkt geschützter Ursprungsbezeichnung anerkannt. Das ideale Klima der Insel und die Zutaten der Erde geben ihrer Früchte den perfekten, unvergleichbaren Geschmack und das einzigartige Aroma, dank welcher die Pistazie seit Jahren so beliebt bleibt.